Feinschnitt

Das Selbstdrehen mit losem Drehtabak, auch Feinschnitttabak genannt, ist vermutlich eine der ältesten Formen des Rauchens. In Deutschland beherrscht das Selbstdrehen einen kleinen, aber dennoch bedeutenden Markt. Mit etwas Geschick geht das Zigarettendrehen schnell von Hand: Der Tabak wird gleichmäßig über die gesamte Papierlänge verteilt, sorgfältig gerollt und das Papier wird verschlossen. Der überstehende Tabak wird zum Schluss an beiden Enden entfernt.

Noch einfacher ist die Selbstherstellung mit handelsüblichen kleinen Stopfmaschinen. Hierbei werden normaler Feinschnitttabak und herkömmliches Zigarettenpapier verwendet. Eine Alternative sind Zigarettenhülsen, die wie Fertigzigaretten einen Filter haben. Die verschiedenen Zigarettenstopfgeräte sind in Größe und Form sehr unterschiedlich, haben aber eine ähnliche Funktionsweise: Eine kleine, hülsenartig geformte Kammer wird mit Tabak gefüllt. Anschließend wird dieser manuell mit einem Stopfer oder mithilfe einer Kurbel in die Zigarettenhülse gepresst.

Auf welches Maß der Tabak geschnitten wird, hängt von dem anschließenden Verarbeitungsprozess des Konsumenten ab. Drehtabak sollte beispielsweise möglichst lange Fasern besitzen und dünn sein (Schnittbreite 0,3 mm – 0,4 mm), um ihn anschließend gut zu einer Zigarette drehen zu können. Zum Stopfen hingegen benötigt der Konsument dickere und kürzere Tabakfasern (Schnittbreite 0,6 mm – 1 mm), da sich diese nicht in dem Gerät verfangen können und eine kompakte Zigarette ermöglichen.

Hat man in der Vergangenheit Dreh- und Feinschnitttabake nahezu in denselben Prozessschritten hergestellt, welche sich nur in der Schnittbreite unterschieden, kam in den vergangenen Jahren eine innovative Produktionsvariante hinzu: expandierte Tabake zum Stopfen.

Hierbei nutzt man die Tatsache aus, dass sich die Zellwände beim Trocknen der Tabakblätter nicht verändern, sondern nur Wasser verlieren, das Zellvolumina verkleinert sich also nur. Eine optimale Expandierung führt nun dazu, dass das ursprüngliche Zellvolumen wieder hergestellt wird.

Diese Expansion kann man erreichen, indem man einen hochflüchtigen Stoff in die Zellen gibt und diesen spontan unter Volumenausdehnung aus den Zellen entfernt.

Mögliche Expansionsarten

  • Wasserdampf
    Tabak wird mit Wasserdampf behandelt, anschließend stark erhitzt (geringe Expansion)
  • IMPEX (Imperial Expansion) Verfahren
    Tabak wird mit dem organischem Lösungsmittel Isopentan (Benzinbestandteil) behandelt, anschließend auf ca. 150°C erhitzt (guter Geschmack / Rippen werden auch expandiert / nicht zusatzstofffrei)
  • IMCON (Imperial Con Nitrogen) Verfahren
    Tabak wird mit flüssigem Stickstoff behandelt, anschließend auf ca. 120°C erhitzt  (sehr guter Geschmack, langfaseriger Tabak / patentiert)
  • DIET (Dry Ice Expanded Tobacco) Verfahren
    Tabak wird mit flüssigem Kohlendioxid behandelt, anschließend auf ca. 260°C  erhitzt → dieses Verfahren wird am häufigsten angewendet
Unsere Marken