Zigarren und Zigarillos
Zigarrenrauchen in der heutigen Form bürgerte sich um die Wende des 17. Jahrhunderts stärker in Europa ein. Bei der Herstellung von Zigarren, Zigarillos und Stumpen werden Rohtabake aus vielen Anbauländern verwendet. Wesentliche Merkmale der Zigarrentabake sind die Lufttrocknung und Naturfermentation. Je nach Verwendungszweck als Einlage, Umblatt oder Deckblatt werden spezifische Anforderungen gestellt.
Die Zigarre wurde früher in reiner Handarbeit hergestellt. Der Staat sorgte dafür, dass dies lange Zeit so blieb, indem er 1933 ein Maschinenverbotsgesetz erließ, das erst 1956 wieder aufgehoben wurde.
Für die Einlage werden verschiedene Tabaksorten verwendet, die aufeinander abgestimmt sind. Die Tabake für die Einlage hat man früher von Hand entrippt und „gerissen“. Heute wird dieser Arbeitsgang maschinell durchgeführt.
Das Umblatt umhüllt die Einlage, es entsteht aus etwas größeren Tabakblättern oder Tabakfolie, die so „gerissen“ werden, dass sie im Umfang die Einlage anderthalb Mal umschließen. In der Länge muss das Umblatt so bemessen sein, dass es beim Einsetzen des Wickels in die Wickelform rechts und links etwa 2 – 3 cm übersteht. In der Wickelform werden die Wickel getrocknet, gepresst und erhalten so ihre endgültige Form.
Nach der Herstellung des Wickels übernehmen die Zigarrenmacher oder Maschinen denselben zum Überrollen mit dem Deckblatt. Hierbei handelt es sich um ein zartes Tabakblatt, das den Wickel umschließt und der Zigarre ihr ansprechendes Aussehen gibt. Je nach Preislage und Geschmacksstufe kommt bei hellen Zigarren das Deckblatt aus Sumatra, Florida usw. Bei dunklen Zigarren werden brasilianische, kolumbianische und mexikanische Tabake als Deckblatt verarbeitet. Der Deckblatt-Tabak soll leicht, dünn und trotzdem sehr elastisch sowie schmiegsam sein und dabei gut brennen. Nur ein verhältnismäßig geringer Ernteanteil besonderer Tabaksorten kann diesen hohen Ansprüchen genügen. Deshalb sind Deckblätter der teuerste Bestandteil bei der Produktion einer Zigarre / eines Zigarillos.